Doping Teil 3 – Ein Artikel von Dr. Kurt Moosburger
Wäre es nicht ein ethisches Problem, wäre es nur recht und billig (man würde sich das Geld für Dopingkontrollen sparen) und vor allem ehrlich, das Dopen freizugeben. Schließlich wird in unserer Gesellschaft auch Alkohol- und Medikamentenmissbrauch akzeptiert und toleriert.
Der Athlet ist ein mündiger Mensch und sollte wissen, was er tut. Er soll über die poteniellen Gesundheitsrisiken der Dopingmittel aufgeklärt werden und dann entscheiden. Dass mit einer Freistellung des Doping eine Desillusionierung verbunden ist, ist klar.
Aber es ist höchst an der Zeit, der Öffentlichkeit die Augen zu öffnen – wenn sie gewisse Leistungen erwartet, soll sie wissen, dass diese ohne pharmakologische Unterstützung nicht möglich sind – eine Maßnahme, die die Leistung entweder direkt steigert oder durch Beschleunigung der Regeneration indirekt steigert. Kein Mensch vermag „clean“ die 100 Meter unter 10 Sekunden zu laufen oder die Tour de France mit einem Schnitt von über 40 km/h zu bewältigen, obwohl zwischen den harten Etappen über die Alpen und Pyrenäen nur wenige Stunden zur Erholung bleiben.
Was die Vorbildwirkung gedopter Sportidole auf die Jugend betrifft, ist diese ohnehin eine fragwürdige – die ursprüngliche Definition des Begriffes „Idol“ als „Scheinbild“ und „Trugbild“ ist hier mehr als zutreffend.
Ein weiteres, nachhaltiges Problem, das vielfach nicht bekannt ist, darf nicht vergessen werden: Doping birgt ein Suchtpotenzial.
Viele Sportler begeben sich in eine Medikamentenabhängigkeit, die nicht nur psychischer Natur ist, indem sie glauben, nicht mehr „ohne“ auskommen zu können, sondern – wenn sie auch Opioide und Opiate einnehmen (was nicht nur im Profiradrennsport, sondern z.B. auch im Bodybuilding üblich ist, um Schmerzen zu bekämpfen und den euphorisierenden Effekt zur Leistungssteigerung zu nutzen) – auch zu einer körperlichen Abhängigkeit führen kann. Nicht wenige dieser Athleten greifen in weiterer Folge zu Kokain und sogar Heroin. An dieser Stelle sei Marco Pantani als warnendes Beispiel genannt, dessen erfolgreiches Sportlereben auf so tragische Weise endete.
Da der Leistungssport von der Resonanz der Öffentlichkeit lebt, wird eine Freigabe des Doping auch weiterhin Utopie bleiben. Denn damit würde sich die Anzahl der Sponsoren und deren Zahlungskraft drastisch reduzieren: Mit gedopten Athleten lässt sich kein Geld verdienen. Kein Sponsor will sein Firmenimage ruinieren. Aber ebenso kann sich kein Sponsor jemals sicher sein, dass sein Athlet bzw. sein Team „clean“ ist. Er will es auch gar nicht wissen.
Leistungssport hat „sauber“ zu sein – wenngleich er es schon lange nicht mehr ist…
Ob es jemals einen (Aus)weg aus der jahrtausendalten Misere gibt? Das ist sehr unwahrscheinlich. Da die Freigabe von Doping ethisch nicht vertretbar ist, bleibt nur der Versuch, die weite Verbreitung des Dopings möglichst publik zu machen. Dazu können nicht nur wir Ärzte in Kooperation mit den Medien beitragen, sondern auch das Outing ehemaliger Spitzensportler wie z.B. des ehemaligen österreichischen Weltklassesprinters Andreas Berger, der heute ganz offen über seinen Werdegang spricht, was ihm hoch anzurechnen ist.
Wenn seinem Beispiel noch viele weitere Athleten folgen würden, könnte dies nicht nur der breiten Öffentlichkeit die Augen öffnen und die Jugend abschrecken, sondern auch Sponsoren zu einem Umdenken bei der finanziellen Unterstützung des Profisports bewegen und so die finanziellen Anreize für den Einstieg in den Teufelskreis Doping vermindern.
Ein Artikel mit freundlicher Genehmigung von Dr. Kurt Moosburger
Quelle: www.dr-moosburger.at/pub/pub029.pdf
Vielen Dank Herr Moosburger.
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