Intuitive Ernährung und Intuitives Training = Die wahre Lösung für einen perfekten Körper?
Hast du dich auch schon einmal gefragt:
- Warum einige Menschen schlank sind und schlank bleiben?
- Warum einige super schnell Muskeln aufbauen und andere wiederum fast nie?
Diese Fragen stelle ich mir jeden Tag…
Sicher spielt die individuelle, menschliche Genetik eine große Rolle. Ich bin aber davon überzeugt, dass diese von Außen stark beeinflusst werden kann. Außerdem dient die „Genetik“ oft als Ausrede für Faulheit, aber das ist ein anderes Thema 😉
Ich denke, dass die intuitive Steuerung des Körpers der entscheidende Punkt ist.
Lass mich dir in diesem Artikel erklären, was ich damit meine:
Die Intuition
Unter Intuition versteht Wikipedia die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen ohne darüber nachzudenken.
Wie du sicher weißt, bin ich ein großer Fan von detaillierter Dokumentation. Ich halte alles fest: Körpergewicht, Körperfettanteil, Bauchumfang, Kalorien, Fette, Proteine, Kohlenhydrate, Trainingsgewichte, Übungen, Wiederholungen usw.
Nur so erhalte ich die volle Kontrolle über meinen Körper und kann entscheiden, welcher Plan, welche Strategie am besten funktioniert und welche nicht.
Diese Kontrolle ersetzt meine Intuition. Ohne Kontrolle wüsste ich nicht, was ich zu machen habe. Ich würde immer auf der Stelle treten und mich wundern, warum sich nichts tut.
Das ist auch der Grund, warum ich dir empfehle ein Ernährungstagebuch zu führen und in einem Trainingstagebuch alle Übungen, sowie alle Trainingsgewichte festzuhalten.
Nur so kann man anhand fester Zahlen sehen durch welche Maßnahmen man welche Ergebnisse erzielt.
Ein kleines Beispiel:
Wenn man seine Kohlenhydratzufuhr um 50% senkt und innerhalb von 2 Wochen 2cm an Bauchumfang verliert, gleichzeitig aber die Kraft im Training erhalten bleibt, erhält man folgendes Resultat: iss weniger Kohlenhydrate
Ich bin der Überzeugung, dass viele Menschen (mich eingeschlossen) es schlicht und einfach verlernt oder nie gelernt haben auf ihren Körper zu hören.
Dass viele einfach nicht wissen, was dem Körper gut tut und was nicht. Oder was der Körper für den Aufbau von Muskeln braucht und was nicht.
Auf der Suche nach einer schnellen und sorgenfreien Lösung stürzen sich die allermeisten Athleten (mich eingeschlossen) in Trainingsprogramme, von denen sie meinen, dass sie wirken. Man übernimmt ein allgemeines Schema und versucht es auf sich anzupassen.
Jeder Mensch ist individuell. Klar, die Grundlagen bleiben bei jedem gleich, aber die individuellen Bedürfnisse, Anforderungen und der jeweils unterschiedliche Alltag machen pauschale Trainingspläne, sowie Ernährungspläne nutzlos.
Es erfordert extrem viel Disziplin eine vorgegebene Diät einzuhalten oder einem Plan zu folgen, den man nicht mag.
Meiner Meinung nach ist das auch der Grund, warum es so viele Diäten gibt und so viele Diäten einfach scheitern. Sie sind zu starr. Das gleiche gilt auch für das Bodybuilding und die vielen Muskelaufbau-Systeme.
In meinem Artikel Mit STIL zu mehr Muskelwachstum weise ich deutlich darauf hin, dass es enorm wichtig ist eine Training -und eine Ernährungsweise für sich selbst zu finden. Dass man nicht versuchen sollte andere 1 zu 1 zu kopieren, sondern nur Ideen klauen und testen sollte.
Das Experiment
Ich halte nun schon seit gut 14 Jahren mein Training in einem Trainingstagebuch fest. Dabei habe ich jede Trainingseinheit fein säuberlich dokumentiert. Und seit circa 7 Jahren dokumentiere ich meine Ernährung. Mit Hilfe dieser Vorgehensweise habe ich enorm viel erreicht.
Der feste Rahmen aus Trainings-und Ernährungsplänen hilft mir die Kontrolle zu behalten.
Nun möchte ich einen für mich gewagten Schritt gehen. Ich möchte all das weglassen und mich voll und ganz auf meinen Körper verlassen. Ich möchte lernen, wann ich wirklich Hunger habe und kein Verlangen. Welche Nahrungsmittel meinem Körper gut tun und welche meine Leistung verbessern oder verschlechtern. Ich möchte lernen, welchen Trainingsreiz mein Körper benötigt und wie hoch die Intensität sein muss.
In einem alten Artikel habe ich mich bereits mit den Vor -und Nachteilen von instinktivem Training auseinandergesetzt. Nun gehe ich einen Schritt weiter und übertrage das zusätzlich noch auf die Ernährung.
Was heißt das nun?
Ich werde ab sofort:
- meine Ernährung nicht mehr dokumentieren
- keine Trainingseinheit mehr planen oder notieren
Die Grundstruktur meines Trainings bleibt erhalten. Das heißt 4er Split mit Tag 1 (Brust, Trizeps), Tag 2 (Rücken, Bauch), Tag 3 (Beine), Tag 4 (Bizeps, Schultern). Die Übungsreihenfolge, die Anzahl der Sätze, die Übungen selbst, sowie die Intensität und das Gewicht wähle ich auf Basis der individuellen Tagesform.
Bei der Ernährung gehe ich gleich vor. Ich achte darauf, dass ich mindestens 250g Eiweiß pro Tag zu mir nehme. Den Rest „fülle“ ich ganz nach Gefühl auf.
Wie messe ich meinen Erfolg?
Den Erfolg mache ich an meinem Spiegelbild, meinem Gefühl und den folgenden 3 Werten fest:
- Körpergewicht
- Körperfettanteil
- Bauchumfang
Welchen Sinn hat das Ganze?
Ich möchte meine Erfahrung aus der Dokumentation der letzten Jahre nutzen und versuchen meinem Körper in jeder Situation das richtige zu geben.
Ein kleines Beispiel:
Es ist Freitag Abend. Mein Trainingsplan sieht eine Einheit vor. Da ich Muskeln zulegen möchte, zwinge ich mich die Intensität vom letzten Training zu übertreffen. Ich fühle mich aber schlapp und müde, denn die 2 Nächte zuvor habe ich nur 6 statt 8 Stunden geschlafen. Außerdem habe ich nicht ausreichend Eiweiß gegessen.
Normalerweise hätte ich mich durch diese Situation gequält. Rein logisch total unlogisch. Warum sollte man versuchen aus einem geschwächten Körper das Maximale herauszuholen?
Ich weiß von mir selbst, dass ich dazu neige zu übertreiben. Ich esse zu viel Eiweiß und zu viele Kalorien, um keinen Mangel zu erleiden. Ich trainiere mit maximaler Intensität, um so sicherzustellen, dass ein Muskelaufbaureiz gesetzt wird.
Weltklasse-Athleten hören auf ihren Körper. Und Menschen, die schon immer schlank sind, machen das auch. Achte einmal darauf. Viele schlanke Menschen essen unbewusst langsam und hören auf zu essen, sobald sie satt sind. Dicke Menschen hingegen essen und essen und essen. Das ist es, was ich mit Intuition meine.
Nicht die Genetik macht uns dick oder lässt uns zu wenig Muskeln aufbauen, sondern einfach falsche Intuition.
Daher möchte ich dieses neue Experiment für mich machen, um meinen Körper noch besser kennenzulernen. In den Grenzen einer bewussten Kontrolle funktioniert das hervorragend. Aber was ist, wenn die Kontrolle fehlt? Mich reizt es genau das herauszufinden.
ACHTUNG: Intuitives Training und intuitive Ernährung ist NICHTS für Anfänger!!!
Anfänger benötigen eine feste Struktur, um nicht nachlässig zu werden oder die Kontrolle über das Training, sowie die Ernährung zu verlieren. Ich denke es dauert viele Jahre und eine Menge Erfahrung, um auf Basis der Intuition massive Fortschritte zu erzielen.
Intuition befreit nicht vom Training selbst. Erst recht nicht von der passenden Ernährung. Nur wer vorher schon einmal eine feste Struktur hatte und viele Trainings-oder Ernährungsweisen getestet hat, weiß, was für den eigenen Körper gut ist und was nicht.
Einen sehr schönen Artikel zum Thema „intuitives Training“ findest du hier auf Team-Andro.com.
Ich werde dich auf dem Laufenden halten 🙂
Beste Grüße
Thomas
Update 2.4.2013:
Ich muss ehrlich gestehen, dass das Training ohne Trainingstagebuch eine kleine Befreiung ist. Durch den Druck ständig die Leistung im Training verbessern zu wollen, besteht die Gefahr, dass man den Fokus für den Muskel verliert und die Gier nach Leistung die Technik, sowie den Muskelreiz verkümmern lässt.
Keine Frage, die Kontrolle des Trainings ist meiner Meinung nach für 80% aller Athleten der beste Einstieg, um den eigenen Körper zu fördern und zu fordern. Mit steigender Trainingserfahrung lernt man so den Körper am besten und am schnellsten kennen, so meine persönliche Meinung.
Ohne Trainingstagebuch oder festen Trainingsplan kann ich mich viel besser auf die Kontraktion und den Muskel konzentrieren. Es befreit mich vom Druck besser zu werden als im letzten Training. Ein komisches Gefühl das Training so „laufen“ zu lassen, vor allem wenn man es jahrelang genau anders herum gemacht hat.
Ich bin gespannt auf die Resultate 🙂
1 Tipp gegen Bauchfett
Ich hatte Bauchfett, bis ich diesen einmaligen Tipp entdeckte
Du wirst erstaunt sein, wie einfach und schnell du einen flachen Bauch oder Sixpack bekommen kannst, ohne stundenlanges Training, ohne Pillen und ohne Bauchübungen.