Interview mit Personal Trainer Robert Rode aus Berlin
In einem vergangenen Artikel habe ich über die Vorteile eines Personal Trainers , Coaches und Mentors gesprochen und wie dieser den körperlichen Erfolg beschleunigen kann.
Heute steht mir Personal Trainer Robert Rode aus Berlin in einem spannenden, aufschlussreichen und lustigem Interview Rede und Antwort.
Ich freue mich, dass sich Robert die Zeit genommen hat und ich hoffe, dass dir die Vorteilhaftigkeit eines Trainers bewusst wird. Auch wenn Personal Training vielleicht nichts für dich ist, so helfen dir die vielen Tipps und Tricks im Interview sicher weiter.
Genug der vielen Worte und auf ins Gespräch:
1.) Hi Robert, danke dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Könntest du dich kurz vorstellen.
Hallo Thomas, ich danke für Deine Fragen. Sternzeichen Schütze, befindlich in der sonnigsten Zeit des Lebens, welches schon berufsbedingt sehr bewegt ist. Zuerst Krabbeln, dann Fußball, Bodybuilding und Kampfsport (Boxen/Kickboxen) waren langjährige und die wichtigsten Stationen, die mich sportlich geprägt haben. Nebenberuflicher Fitnesstrainer seit 1990, ab 2000 wurde aus Hobby klassischerweise Beruf, „hauptamtlich“ als Trainer, Aerobicinstruktor und Trainingsleiter bei Fitness First und Elixia. Selbstständiger Personal Trainer seit 2003.
2.) Ein Personal Trainer ist nicht gerade günstig. In einem alten Artikel habe ich jedoch auf die Vorteile eines Trainers/Coach/Mentors hingewiesen. Welchen Vorteil bietest du deinem Kunden gegenüber einem Trainer im Fitness Studio bzw. wann ist es vorteilhaft einen Personal Trainer zu nutzen? Ich bin persönlich davon überzeugt, dass eine Zusammenarbeit mit einem Trainer wie dich sehr schnelle Fortschritte ermöglicht.
Richtig, das wissen auch Interessenten, aus denen später Kunden werden, die zuvor immer alles auf eigene Faust versucht haben, um spezielle Ziele zu erreichen, aber oft scheiterten. Es wird jemand gesucht, der im wahrsten Sinne des Wortes mit seinen Klienten als Partner durch dick und dünn geht, fachlich und auch menschlich.
Man muss jeden einzelnen Sportler genau „lesen“ können, richtig zuhören, genau sehen wo dieser tatsächlich steht und das Training und Coaching dementsprechend anpassen. Das muss mit hohem Anspruch beider Seiten geschehen, ohne ständig zu überfordern, oder sich selbst als Trainer in den Vordergrund zu rücken. Mir geht es vielmehr darum, den Klienten zu zeigen, was sie alles leisten können, als ihnen ständig ihre Defizite um die Ohren zu hauen. Für diese sehr individuelle persönliche Dienstleistung sind Kunden bereit sich fern von Standardprogrammen in großen oder kleinen Fitnessstudios beraten zu lassen und auch anders zu zahlen.
Einer Studie der Sporthochschule Köln, in Bezug auf tatsächlich erzielte Ergebnisse, zur Folge, erreichen nur 7% der allein trainierenden „Otto Normalverbraucher“ ihr angestrebtes Ziel. Es fehlt einfach für angestellte Trainer, die mit einer hohen Mitgliederdichte arbeiten, oder mit artfremden Arbeiten betraut werden, der Faktor Zeit, um feinjustiert und sehr individuell zu arbeiten. Ohne da einen Vorwurf machen zu wollen, es ist einfach dem wirtschaftlichen Erfolgsdruck geschuldet. Es ist ein Unterschied in der Qualität ob man 300 Sportler betreut oder eine Handvoll!
Im Übrigen arbeite ich nicht nur im Studio, ich muss an jedem Ort, bei den Kunden zu Hause, im Wald, am Strand oder an ihrem Urlaubsort etc., mit oder ohne Equipment, ein ihren Fähigkeiten entsprechendes Training anbieten können. Nur die persönlichen Motive, Ziele und auch Vorlieben der Kunden spielen dabei eine Rolle. Nicht jeder will automatisch Mr. Olympia oder Boxweltmeister werden und auch nicht am Iron Man teilnehmen. Manchmal ist es „nur“ starkes Übergewicht und eine damit verbundene lange Leidensgeschichte, die man nicht so gern öffentlich ausbreitet, weil die Scham einfach zu groß ist.
Wenn mir aber jemand sagt er will „richtig“ Boxen lernen und trainieren, dann werden wir ganz sicher nicht zusammen lau baden. Eine umfassende Flexibilität wird einfach erwartet, inklusive kleinerer anderer Dienstleistungen wie natürlich Ernährungsberatung, Massage oder Chauffeurdienste. Also ein personifiziertes Gym mit Allrounderqualitäten ist gefragt.
3.)Was darf ein guter Personal Trainer kosten und welche Leistungen sind dann enthalten?
Was muss ein Personal Trainer eigentlich kosten, könnte man auch fragen. Wenn ein hauptberuflicher Personal Trainer seriös arbeitet hat er Kosten und Risiken mit abzudecken, seine eigenen aber auch die der Klienten. Ausfallzeiten durch z.B. einen Sportunfall bei der Arbeit ist ebenfalls eine Problematik die mit berücksichtigt werden muss. Versicherungstechnisch ist alles machbar, klar, aber es kostet und schlägt sich auf den Preis nieder. Bei einem Termin können auch schon mal 2h reine Fahrzeit enthalten sein. Ich kann nur für meine Region sprechen, in der 80-120 € im Durchschnitt für die Trainingseinheit üblich sind.
Natürlich gibt es auch in unserer Branche Schwarze Schafe und Dumping, hier über Qualität zu sprechen lohnt nicht. Wenn eine Trainingsstunde scheinbar sehr billig ist, muss etwas Wichtiges am Gesamtkonzept des Trainers fehlen, oder er arbeitet nebenberuflich evtl. sogar „verzettelt“ und damit nicht professionell. Auch wenn ein Trainer Fließbandtraining macht, bei dem die Konzentration auf der Strecke bleibt und es letztlich nur um quantitative Ergebnisse geht, ist das eine sehr fragwürdige Arbeitsweise. Wer eine Leistung immer nur nach dem Preis und weniger nach dem Wert beurteilt, zahlt letztlich oft drauf. Diese Erfahrung mussten einige meiner Klienten leidvoll machen.
4.) Der Begriff „Personal Trainer“ ist rechtlich nicht geschützt und es kann sich eigentlich jeder so nennen. Was macht einen guten Personal Trainer aus und woran erkennt man diesen? Wie unterscheide ich einen Scharlatan von einem Profi?
Das ärgert uns, die viele Jahre in der Fitnessbranche arbeiten, eine Fülle von spezifischen Ausbildungen und Prüfungen absolviert haben und einen riesigen Erfahrungsschatz mitbringen, sehr. Wer auf den am Markt bestimmenden Portalen gelistet sein will, unterwirft sich einer umfassenden Qualitätsüberprüfung. Dabei geht es nicht nur um Ausbildungsstand und Berufserfahrung, sondern um das geschäftliche Auftreten insgesamt, polizl. Führungszeugnis, Berufshaftpflichtversicherung, Weiterbildungen, aktuelle Erste Hilfe Ausbildung etc.
Wenn jemand ohne eine sehr gründliche schriftlich fixierte Gesundheitsüberprüfung (Anamnese) mit dem Sportler das Training beginnt, ist der „Personal Trainer“ schon enttarnt. Es gibt doch Fragen zu gesundheitlichen Risiken, die sehr detailliert hinterfragt werden müssen. Blutdruck messen ist Standard, ist der Mensch Diabetiker, welche Vorerkrankungen gilt es zu beachten, welche Medikamente nimmt dieser regelmäßig ein, sind Basics die man wissen muss, wenn man den künftigen Sportler fachgerecht beraten und trainieren will. Gibt es evtl. Befunde mit denen man sich im Vorfeld auseinandersetzen muss usw. .
Dazu gehört natürlich ein medizinisches Grundwissen inklusive Anatomiekenntnissen. Sinnvoll ist es, wenn ein Personal Trainer mit einem guten Sportmediziner kooperiert. Mit einem stark Übergewichtigen, der unter einem Bandscheibenvorfall und behandlungsbedürftigem Bluthochdruck leidet, kann man nicht einfach so joggen gehen. Oder wenn ein Trainer seinen Klienten zwingt zu laufen oder zu schwimmen, weil er selbst Triathlet ist und sein eigenes Training gleich mit einbauen will, ist es ebenfalls unseriös. In einem ersten kostenlosen unverbindlichen Beratungsgespräch, welches immer den Start darstellen sollte, können alle diese Fragen, auch zu Referenzen und Berufserfahrung, erörtert werden.
5.) Was sollte ich bei der Zusammenarbeit mit einem Personal Trainer beachten? Gibt es irgendwelche Verpflichtungen?
Passt der Mensch überhaupt zu mir, kann ich mit diesem einen nicht unerheblichen Teil meiner Freizeit verbringen? Es macht keinen Sinn da Kompromisse zu machen, auf beiden Seiten, auch dafür ist das Erstgespräch wichtig. Keiner meiner Klienten verpflichtet sich bei Beginn über längere Zeit mit mir zu trainieren. Viele bleiben über die Anfangs 10 gekauften Trainingseinheiten hinaus einfach 1-2 Mal in der Woche und das schon über Jahre.
Die Verpflichtung ist nur, in jeder Trainingseinheit sein Bestes zu geben und gemeinsam Erarbeitetes umzusetzen. Da bin ich gefragt, der Tagesform entsprechend, das Maximum beim Sportler abzurufen. Viele meiner Klienten haben hohe Arbeitsumfänge, Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und andere gesellschaftliche Verpflichtungen, diesen Gesamtkontext habe ich dabei zu berücksichtigen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass man eine langlebige gute Bindung zu seinen Klienten herstellt, wenn man es über eine vertraglich lange Knebelung versucht.
6.) Wie sieht ein typisches Training mit dir aus? Kannst du vielleicht ein paar Beispiele nennen?
Das typische Training gibt es eigentlich nicht, weil es so unterschiedliche Menschen mit so unterschiedlichen Bedürfnissen und Zielen sind die ich trainiere. Immer steht aber ein gedankliches Warm Up auf der Tagesordnung, um zu schauen, wie ist die Gesamtverfassung. Wie ist das eigene Training des Klienten in der letzten Woche gelaufen, ja eine Manöverkritik sozusagen. Dann geht’s nach spezieller Erwärmung ans Eisen, auf die Matte, an den Boxsack, aufs Bike, in den Park, auf die Tartanbahn oder auf den speziellen Kraftausdauerparkour.
Natürlich korrigiere ich wenn es notwendig ist, achte auf Atmung usw.. Manchmal folgt je nach Verkürzungen ein Stretching oder auch ein Entspannungsteil, der aus progressiver Muskelentspannung besteht. Oft integriere ich mich ins Training, um Übungen richtig zu zeigen und beim Sportler weiter zu verbessern. Natürlich gibt es kleine, erreichbare Wochenzielsetzungen, “Hausaufgaben“ und lösungsorientierte Gespräche die zum Coaching dazugehören.
7.) Welche Bereiche deckst du als Personal Trainer alles ab? Nur Fitness und Muskelaufbau oder noch mehr?
Muskelaufbau kann man volumenorientiert aber auch gesundheitsorientiert betreiben wenn es z.B. um die Rückenprobleme von vielen „Sitzenden“ geht. Ein Schwerpunkt liegt sicher bei der Gewichtsreduktion und Rückengesundheit. Ausdauer, Kraft und Ernährung spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Boxtraining, klassischer Muskelaufbau, Ausdauertraining-Marathonvorbereitung, allgemeine Fitness oder sportartspezifisches Training sind weitere Felder. Des Weiteren habe ich für Aufnahmeprüfungen bei der Feuerwehr oder Polizei vorbereitet. Manchmal choreografiere ich Bodybuildingküren für Wettkämpfe oder Auftritte.
8.) Welche Tipps würdest du Beginnern geben, die gerade erst mit dem Training begonnen haben und sofort Muskeln aufbauen wollen?
Sofort Muskeln aufbauen, natürlich, die Frage kommt mir sehr bekannt vor. Ich denke Geduld ist eine Tugend und kein Malus. Wer mit dem Training erst begonnen hat, sollte darüber nachdenken wie er es inhaltlich, technisch und nicht nur umfänglich weiter verbessern kann.
Ernährung ist ein weiteres Feld, welches oft zu kurz kommt, wenn Leute um 16.00 zum „Bodybuildingtraining“ ins Studio kommen und zuletzt das Frühstück um 8.00 als ihre letzte Mahlzeit angeben. Wenn man einigen beginnenden Jugendlichen in den Studios so zuhört, geht es mir zu schnell, zu oft und zu lange um „UM“ (unterstützende Mittel) und damit meine ich nicht Kreatin. Vom tatsächlichen ausloten der eigenen genetischen Grenzen kann hier keine Rede sein.
Sieht man diesen aber beim Trainieren von einfachen aber so wichtigen Grundübungen zu, könnte man heulen welches Potenzial verschenkt wird. Wer kein sauberes Bankdrücken kann, sollte sich nicht mit komplizierten Seilzugübungen für die Unterbrust befassen. Das ist für einen Beginner Zeitverschwendung.
Es bleibt dabei: realistische Zielsetzung, Grundübungen, der Sportart angepasste Ernährung und eine dem Niveau entsprechende optimale Relation von Training und Erholung.
Oft wird nicht intensiv genug, dafür aber zu oft trainiert. Viele Neulinge sind doch mit überbordenden, von den Profis kopierten Trainingsplänen einfach überfordert. Sucht Euch einen vom Niveau her besseren Trainingspartner mit Erfahrung, hängt Euch voll rein und befasst Euch mit den Grundlagen der Trainingslehre, um zu wissen was man wie, warum macht und was man besser lässt.
9.) Welche 3 Punkte sind deiner Meinung entscheidend dafür, ob man den gewünschten Körper erreicht oder nicht?
Ich denke der „Geist“ ist fast noch höher als die Genetik zu bewerten. Natürlich haben es athletische Typen einfacher. Aber die geistige Kraft für ein regelmäßiges intensives Training aufzubringen erfordert eine entsprechende innere Einstellung, an der man stets arbeiten muss, das ist das Fundament für Erfolge.
Man muss immer wieder seine eigene Haltung, Handlung und Ergebnisse reflektieren, ggf. nachbessern und sich an sein Ziel denken. Viele können genetische Nachteile mit einem konsequenten Training ausgleichen.
Ich erinnere nur daran das Arnold in jungen Jahren eher ein ektomorpher, schlaksiger Typ war, als ein geborener Athlet. Mit welchem Enthusiasmus der an sein Training gegangen ist, um letztlich seinen Traum als Profi in Kalifornien zu leben muss hier für keinen erwähnt werden.
Und Ernährung ist natürlich ein weiteres wichtiges Puzzleteil im Gesamtmosaik Muskelaufbau. Wo soll sonst Energie herkommen, wenn sie nicht vor einem intensiven Training aufgenommen wurde und nach dem Training als „Baustein“ für neue Substanz dient? Das geht nicht mit Gemisch sondern nur mit Super!
10.) Motivation ist für den körperlichen Erfolg extrem wichtig. Man muss es schaffen regelmäßig zu trainieren und sich bewusst zu ernähren. Wie erreichst du es bei deinen Kunden, dass diese motiviert bleiben, trotz Anstrengung? Welche Tipps würdest du mir geben, um auch an schlechten Tagen motiviert ins Training zu gehen?
Weltmeister, oder die die es werden wollen, gehen jedenfalls auch an schlechten Tagen trainieren! Schlecht darf nicht krank mit 39 Fieber heißen, oder mit einer Schultergelenkentzündung ein Brusttraining angehen zu wollen, ist auch klar! Aber jedes „Zipperlein“ gedanklich zu pflegen macht dieses nicht kleiner, eher größer! Man muss seine bisher erreichten Erfolge hüten wie einen Schatz, so gut es geht, dazu brauchen wir Training, auch wenn es dann der jeweiligen Situation angepasst sein muss.
Ja, es sind die kleinen und großen Erfolge die man sich an schlechten Tagen vor Augen halten muss, die mehr innere Zufriedenheit bringen als ständig an noch nicht Erreichtes zu denken. Auch mal seine Trainingsroutine an solchen Tagen zu ändern kann helfen, wieder Kraft und Lust aufs Eisen zu bekommen.
Warum nicht auch mal ein Fußballmatch absolvieren, eine Squashrunde spielen oder Klettern gehen? Keine Sorge, hier ist die Befürchtung von Substanzverlust falsch, im Gegenteil, man lädt seine mentalen Batterien für ein hartes Training wieder auf.
Über Probleme reden bringt Probleme, über Lösungen reden bringt Lösungen! Stay Hungry!
11.)Wenn jemand Interesse an deiner Dienstleistung hat, wie kann man dich erreichen und in welcher Umgebung bist du primär tätig?
Vorrangig bin ich in Berlin und Umgebung tätig, aber es gab auch schon „Gastspiele“ auf Rügen, Mallorca oder Lanzarote. Da man beim Training oft etwas in der Hand hat, intensive Gespräche führt, auf dem Rücken liegt oder gerade im See Runden dreht, ist ein Erstkontakt per E-Mail schon erfolgreicher als telefonisch einen persönlichen Beratungstermin zu vereinbaren.
Wer Interesse an einem Personal Training von Robert hat, der kann ihn kontaktieren unter:
Telefon: 030 689 74 843
Mobil: 0177 540 47 02
e-mail: rorocoach@web.de
Mehr gibt es auf seiner Website bzw. in seinem Blog unter:
Den Worten von Robert kann ich nur zustimmen 🙂
Wie hat dir das Interview gefallen?
Ich freue mich deine Meinung zu diesem Artikel zu lesen. Schreibe einfach deine Gedanken zu einem Personal Trainer oder den Tipps und Tricks von Robert unten ins Kommentarfeld.
Beste Grüße
Thomas
1 Tipp gegen Bauchfett
Ich hatte Bauchfett, bis ich diesen einmaligen Tipp entdeckte
Du wirst erstaunt sein, wie einfach und schnell du einen flachen Bauch oder Sixpack bekommen kannst, ohne stundenlanges Training, ohne Pillen und ohne Bauchübungen.