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I wie Intellekt – Von der Kunst, zwischen den Zeilen zu lesen und zu leben

Bodybuilder und Intellektuelle pflegen ein eher schwieriges Verhältnis – zumindest hierzulande. Während etwa im hybriden Schmelztiegel Kaliforniens bodybuildende Intellektuelle und intellektuelle Bodybuilder nicht gerade aufsehenerregend sind, hat sich in unseren Breitengraden bis heute die Ansicht gehalten, dass außergewöhnlich große Muskelmassen nur auf Kosten gewisser grauer Zellen wachsen können.

Zwar hat sich das Fitnesscenter, wie der Romanist Richard Klein einmal meinte, zu einer „moralischen Bildungsanstalt“ der Gegenwart entwickelt. Sprich, wer in neoliberalen Zeiten etwas auf sich hält, ist bemüht, auch in körperlicher Hinsicht Leistungsfähigkeit und Disziplin zu demonstrieren. Doch während der moderate Fitnesssportler unübersehbar im Mainstream angekommen ist, zeichnet sich das Bodybuilding durch eine gegenläufige Tendenz aus. In der räumlichen Aufteilung der FIBO Messe lässt sich das blendend nachvollziehen. Vorne die hellen, weitläufigen Hallen der Wellness-, Fitness- und Gesundheitsindustrie. Hier waltet, so suggeriert das Design, die reine Vernunft. Hinten indes die kleinen, dunklen, verruchten Stände und Schaubühnen der Bodybuildingszene. Hier ist offenbar der Exzess zuhause. Die beiden Zonen der FIBO verhalten sich zueinander wie „Ich“ und „Es“, wie Bewusstes und Unbewusstes bei Sigmund Freud.

Führen wir uns kurz die jüngere Geschichte des Bodybuildings vor Augen, um zu sehen, wo wir heute stehen. In den 1970er Jahren war das Bodybuilding en vogue, weil es sich bestens in das überall aufblühende – und zwar positive – Interesse an Subkulturen, Freaks und Extremen fügte. Künstler und Intellektuelle begannen, neben Textbergen auch Fleischberge zu studieren. In den 1980er Jahren war es der Actionfilm, der das Bodybuilding im Mainstream verankerte. Figuren wie Stallone und Schwarzenegger passten zum rechtsliberalen Klima der Reagan- und Thatcher-Ära. Der Actionfilm wurde zwar stets hart kritisiert. Aber immerhin war er ein Gegenstand des politischen Diskurses.

In den 1990er Jahren hingegen begann der erneute Abstieg des Bodybuildings in die schummrigen, verpönten Nischenkultur. Wenn seitdem die Rede von Bodybuilding ist, dann überwiegend – und durchaus mit gutem Grund – im Zusammenhang mit Doping, Bigorexia, Narzissmus, Exhibitionismus, Frivolität und Monstrosität. Gerade Intellektuelle im deutschsprachigen Raum – Ausnahmen wie der Autor dieser Zeilen oder Christian Zippel bestätigen die Regel – setzen sich bevorzugt mit den Schattenseiten des Bodybuildings auseinander. Von den Massenmedien ganz zu schweigen. Man beklagt auf komfortable Weise den fragwürdigen Ist-Zustand der Szene, ohne sich darum zu bemühen, ihr fraglos vorhandenes positives Potential zu aktivieren.

Wo sich aber eine Kluft zwischen Öffentlichkeit und Intellektuellenszene einerseits, der Subkultur bzw. einem radikalen Lebensstil wie dem Bodybuilding andererseits auftut, da ist Vorsicht geboten. Es besteht eine ähnliche Gefahr, wie wenn sich die Reichen vor den Armen abschotten oder die Gläubigen von den Atheisten. Wenn keine Dialoge und Diskurse mehr geführt werden, sondern nurmehr patrimoniale Monologe über den jeweils anderen, laufen beide Parteien Gefahr, selbstgefällig und selbstgerecht zu werden. Mentale Ghettos sind die Folge und bald auch lebenspraktische (erneut: in den USA erscheint mir diese Tendenz weniger stark ausgeprägt zu sein als in old europe).

Die Bodybuilder belustigen sich dann über die Intellektuellen, die mutmaßlich immer nur reflektieren und niemals agieren; die sich von der radikalen Körperkultur mit antiquiert wirkender bildungsbürgerlicher Pikiertheit distanzieren – was die Bodybuilder nur noch mehr in ihrer Trotzhaltung bestärkt, sich aus der „Normalität“ zu verabschieden. Die Intellektuellen wiederum zeigen sich angewidert von der Selbstherrlichkeit und dem Chauvinismus vieler Bodybuilder, von ihrer reflexhaften Aversion gegen Theorie und Kritik von außen, vom hartnäckigen Ausblenden der Dopingproblematik, gerade auch im Amateurbereich. Am Ende sind die Fronten verhärtet – und nichts bewegt sich.

Was statt dessen nötig ist, ist Kontakt und Austausch auf gleicher Augenhöhe – gerade dann, wenn diese Gleichwertigkeit in den Augen der Involvierten eigentlich nicht gegeben ist. Wann hätte man es jemals erlebt, dass auf geisteswissenschaftlichen Konferenzen über die gegenwärtige Körperkultur auch aktive Bodybuilder sprechen? Und wann hätte man es jemals erlebt, dass in Bodybuildingzirkeln Intellektuelle in Erscheinung treten, die mit nüchterner Distanz die Praktiken der Szene reflektieren? Wer Kritik und Konfrontation mit Andersdenkenden vermeidet, wer sich in seiner Parallelwelt – ob Universität oder Gym – verschanzt, der erweckt in der Tat schnell den Verdacht, er habe etwas zu verbergen. Wer sich hingegen öffnet, der beweist, dass er auch unter anderen sich selbst treu bleiben kann – und nicht nur durch den komfortablen Rückzug in sektiererische Gemeinschaften. Es gilt, nicht nur die Zeilen, sondern zwischen den Zeilen zu lesen. Und nichts anderes bedeutet „Intellekt“, der sich von lat. „inter“ („zwischen“) und „legere“ („lesen“) ableitet.

In diesem Sinne ist es bezeichnend, dass die zwei einflussreichsten Bodybuilder aller Zeiten, Eugen Sandow und Arnold Schwarzenegger, ihre Erfolge nicht zuletzt dem Umstand verdankt haben, dass sie regelmäßig mit Künstlern, Wissenschaftlern, Intellektuellen und Politikern verkehrten. Darunter auch solche, die (noch) wenig oder nichts mit der Welt des Kraftsports respektive Bodybuildings zu tun hatten. Beide waren – bzw. sind es noch immer – Meister darin, sich „zwischen den Zeilen“ zu bewegen.

So lebte Sandow zeitweise in einer WG mit einem Pianisten, diente Künstlern als Modell und stand in Kontakt mit Koryphäen wie dem Erfinder Thomas Alva Edison oder dem Harvard-Professor Dudley Allen Sargent. Schwarzenegger wiederum wurde von dem Dokumentarfilmer George Butler und dem Creative-Writing-Dozent Charles Gaines entdeckt, freundete sich mit dem Künstler Andy Warhol an und interessierte sich für die Wirtschaftstheorien des Nobelpreisträgers Milton Friedman, der ebenfalls zu einem Freund wurde. Auf diese Weise entwickelten sich Sandow und Schwarzenegger zu Mainstream-Stars einerseits, zu Gegenständen intellektueller Auseinandersetzung andererseits.

Die Wiederbelebung solcher Vernetzungsprozesse würden die Exzesse und den Hang zur Hermetik im Bodybuilding wirksamer bekämpfen als weinerliche Klagen von oben herab. Wer eingebunden ist in ein Geflecht öffentlicher Diskurse und Auseinandersetzungen, befindet sich unweigerlich in einem System der checks & balances.

Autoreninformation:

Dr. Jörg Scheller lebt als Kunstwissenschaftler und Journalist in Bern (CH) und Stuttgart. Er lehrt an der Zürcher Hochschule der Künste und an der Universität Siegen. Zuletzt erschien von ihm:

Bildquelle: oceandesetoiles (flickr.com)

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Jörg Scheller
 

Jörg Scheller lebt als Kunstwissenschaftler und Journalist in Zürich und Stuttgart. Er forscht am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft und lehrt an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Zuletzt erschien von ihm: No Sports! Zur Ästhetik des Bodybuildings, Stuttgart: Franz Steiner, 2010.

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