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C wie – Pierre de Coubertin, die Olympischen Spiele der Neuzeit und die Frage, ob Bodybuilding eine olympische Disziplin ist?!

Dass Sportveranstaltungen heute Massen-Events sind, dass Gesundheit, Fitness, Wellness und nicht zuletzt Körperästhetik im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, mag viele historische Gründe haben. Dennoch kann der hohe Stellenwert des Sports in den heutigen – nicht nur westlichen – Gesellschaften maßgeblich auf das Engagement eines Mannes zurückgeführt werden: Baron Pierre de Coubertin (geb. 1863, gest. 1937).

Im Jahr 1896 eröffnete der französische Pädagoge und Historiker in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, die er selbst initiiert hatte. Damit läutete er eine Entwicklung ein, die der Philosoph Peter Sloterdijk als „athletische Renaissance“ um 1900 bezeichnet: der Sport wurde zu einem integralen Bestandteil der modernen Gesellschaften. Nicht nur als Mittel zur individuellen Ertüchtigung. Vielmehr wurde ihm allgemeine Relevanz für politische, kulturelle, ökonomische und militärische Prozesse zugesprochen.

Coubertin etwa glaubte fest an die Völkerverständigung durch Sport („Dabeisein ist alles“). Er strebte nichts Geringeres an als die Erziehung der Menschheit auf Basis sportlicher Ideale, die er auf idealisierende Weise von der Antike herleitete: „mens sana in corpore sano“ („ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“). Ihm schwebte ein fairer Wettbewerb vor, bei dem der Einzelne und die Allgemeinheit über ihre körperlichen und geistigen Grenzen hinauswachsen konnten. Er förderte den Sport auch wegen dessen demokratischer Natur, wenngleich er als konservativer Aristokrat natürlich keine „Klassendurchmischung“ befürwortete.

Arnold Schwarzenegger 1975

Schwarzenegger 1975

Die International Federation of Bodybuilding and Fitness (IFBB) bemüht sich seit Jahrzehnten um eine Anerkennung des Bodybuildings als olympischer Disziplin. Vergeblich. Der frühere IFBB-Präsident Ben Weider (geb. 1923, gest. 2008) konnte trotz hartnäckiger Lobbyarbeit nur eine provisorische Anerkennung in der Amtszeit seines Freundes Juan Antonio Samaranch erreichen, Präsident des Internationalen
Olympischen Komitees (IOC) von 1980-2001. Ist diese Skepsis gegenüber dem Bodybuilding gerechtfertigt?

Ich meine: in diesem Fall ja. Grund dafür sind die Regularien der IFBB, in denen der Verband ausschließt, dass Menschen mit körperlichen Makeln an ihren Wettbewerben teilnehmen. Damit sind nicht einmal schwere Behinderungen gemeint. Die IFBB legt vielmehr fest, dass selbst kleine, dazu noch unverschuldete Abweichungen vom Idealkörper wie Narben, Akne oder X-Beine zur Disqualifikation führen können. In den Regularien finden sich schwammige ästhetische Kriterien wie „correct anatomical structure“, „good proportion“ oder „good skin tone with an absence of surgical or other scars, spots, acne or tattoos“, die auf rein subjektiven Urteilen beruhen. Das hat mit Sport nichts zu tun, viel aber mit Schönheitswettbewerben. Und die sind auch keine Olympische Disziplin. Während es bei einem Fussballer keine Rolle spielt, ob er sein Tor mit oder ohne Narben schiesst, können letztere dem Bodybuilder zum Verhängnis werden.

So lange es das so genannte „pre-judging“ gibt, bei dem alle Athleten aussortiert werden, die nicht den vagen subjektiven Vorstellungen eines perfekten, unversehrten Körpers entsprechen, kann Bodybuilding keine olympische Disziplin werden. Subjektive ästhetische Urteile spielen zwar auch im Eiskunstlauf eine Rolle. Doch niemand käme auf den Gedanken, einen Eiskunstläufer aufgrund der vollendeten Form seiner Wade zum Sieger zu erklären oder ihn gar nicht erst zuzulassen, weil seine Unterarmmuskulatur nicht ausreichend definiert ist. Könnte ein übergewichtiger Eiskunstläufer dieselben eleganten Pirouetten drehen wie seine schlanken Kollegen, so spräche nichts dagegen, dass auch er es an die Spitze schafft.

Darüber hinaus stellt sich die Frage: Wo bleiben eigentlich Bodybuilding-Wettbewerbe für Behinderte, etwa ein „Mr. Paralympia“? Warum wird gerade im Verbands-Bodybuilding an einem elitären, anachronistischen Körperideal festgehalten, das zutiefst undemokratisch ist? Im Bodybuilding, wie ich es verstehe, geht es nicht darum, zu einem abstrakten Idealbild aufzuschließen, sondern ein eigenes Ideal zu finden, das den jeweiligen persönlichen körperlichen Voraussetzungen, Werten, Wünschen und Visionen entspricht. Bodybuilding bedeutet Selbstüberwindung und Selbstbestimmung – auch mit Narben, Akne und X-Beinen.

Die Regeln der IFBB können eingesehen werden unter: http://www.ifbb.com/pdf/IFBBrulebook.pdf

Mehr Informationen zu Pierre de Coubertin: http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_de_Coubertin

Autoreninformation:

Dr. Jörg Scheller lebt als Kunstwissenschaftler und Journalist in Bern (CH) und Stuttgart. Er lehrt an der Zürcher Hochschule der Künste und an der Universität Siegen. Zuletzt erschien von ihm:

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Jörg Scheller
 

Jörg Scheller lebt als Kunstwissenschaftler und Journalist in Zürich und Stuttgart. Er forscht am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft und lehrt an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Zuletzt erschien von ihm: No Sports! Zur Ästhetik des Bodybuildings, Stuttgart: Franz Steiner, 2010.

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Marcus

Hallo Jörg,

dass das im Profi-Bodybuilding wirklich so extrem ist, dass wusste selbst ich nicht. Aber gut, es geht halt um Perfektion.
Im Übrigen finde ich die Idee der Bodybuilding-Wettbewerbe für körperlich eingeschränkte Menschen ganz interessant. Bin ja mal gespannt, wann die ersten statt finden.

Gruß

Marcus vom http://www.fitnessforum-hannover.de

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Thomas Bluhm

Hallo Marcus,

es gibt bereits Meisterschaften für eingeschränkte Bodybuilder:

Beste Grüße

Thomas

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